Fahrfreude

Einstiegsmodell in die Welt der Elektromobilität? Kia Niro EV im Test

Jan 5, 2024 4 min

Einstiegsmodell in die Welt der Elektromobilität? Kia Niro EV im Test

Lesedauer 4 Minuten

Auch bei Kia ist die Elektrifizierung bereits auf Hochtouren im Gange. Mit dem Kia EV6 hat man bereits gezeigt wie gut die elektrischen Modelle aus Südkorea sein können. Ob man nun mit dem Niro EV auch das passende Modell für den Einstieg in die Elektromobilität im Angebot hat? Wir haben es getestet.

Bei fast jedem Elektroauto welches aktuell auf den Markt kommt, hat man nach dem Einsteigen das Gefühl, dass man in einem Panzer sitzt. Die Autos werden immer größer, durch die ganzen SUVs und Batterien im Boden immer höher und natürlich auch immer schwerer. Beim Niro EV hatte ich das erste mal den Eindruck in einem ganz normalen Auto zu sitzen. Nicht zu groß, nicht zu klein. Dieses Gefühl gibt einem direkt eine gute Sicherheit.

Mit dem neuen Niro hat Kia auf jeden Fall gut nachgelegt, denn der alte Niro hatte definitiv seine Schwächen. Trotzdem war er damals zusammen mit dem Hyundai Kona eines der ersten alltagstauglichen Elektroautos mit einer vernünftigen Reichweite, rund 400km Reichweite waren 2019 in diesem Segment eher die Ausnahme. 2022 legte man mit der zweiten Generation nach. Die Technik blieb weitestgehend unverändert aber die Optik hat man an die aktuelle Designsprache von Kia angepasst.

Optik des Kia Niro EV

Dazu hat der Niro zwar eine gängige oder fast schon gewöhnliche Form, die er aber mit spannenden Designelementen wie der Front mit den auffälligen Tagfahrlichtern oder dem seitlichen Steg hinter dem die Luft aerodynamisch durchströmen kann an der der C-Säule. Vorreiter des Designs war die Studie HabaNiro welche 2019 in New York präsentiert wurde.

Der Kia Niro EV präsentiert sein Gesicht als reines Elektroauto. Das Kia-Designteam hat einen geschlossenen Kühlergrill entworfen, der durch matte und glänzende Elemente räumliche Tiefe vermittelt. Das dezente Muster gibt dem Kia Niro eine lebendige und futuristische Note aus jeder Perspektive. Der großzügig gestaltete vordere Stoßfänger vermittelt Souveränität und Stärke. Die mittige Anordnung des Ladeanschlusses in der Front gibt 100% Flexibilität beim Laden. Das klare Design des hinteren Stoßfängers wird durch optionale farbliche Karosserieverkleidungen für zusätzliche Aerodynamik ergänzt. Vertikale LED-Rückleuchten im Boomerang-Stil und Heartbeat-Reflektoren geben dem Kia Niro EV einen wiedererkennbaren Look.

Interior

Auch im Interior ist die aktuelle Designsprache von Kia zu erkennen und erinnert uns an einen Mix aus Ceed und EV6. Gut gefallen haben uns die haptischen Knöpfe für die wichtigsten Funktionen, gepaart mit den Touchtasten unter der Lüftung welche sich zwischen Klima- und Mediabedienung umschalten lassen.

Gepaart mit ein paar spannenden Ideen wie dem USB-C Stecker an den Vordersitzen oder dem 230V-Anschluss unter der Rückbank hat der Niro EV das Zeug zum perfekten Familienauto. Passend dazu das üppige Platzangebot im Kofferraum (475 Liter) und auf der Rückbank. Egal ob Familienurlaub oder sportliche Aktivität, der Niro bringt ausreichend Platz mit.

Multimedia

Das Infotainmentsystem ist uns bereits bestens aus Ceed und co. bekannt und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Das Display hat eine gute Auflösung und CarPlay ist gut integriert. Man merkt allerdings auch, dass das System langsam in die Jahre kommt und speziell auf dem deutschen Markt die Bedienung nicht immer ganz einleuchtend ist. Speziell die Radionutzung stellt einen hin und wieder vor Herausforderungen.

Zwar ein schönes Designelement aber in der alltäglichen Nutzung nicht wirklich praktisch ist die Bedieneinheit der Fenster. Die steile Fläche ist sehr ungewohnt zu bedienen und könnte ergonomischer integriert sein.

Reichweite und Laden

Die im Jahr 2023 immer noch ganz ordentliche Reichweite von über 400km nach WLTP und auch noch über 300km bei unserer Testfahrt im Winter kann sich absolut sehen lassen. Was sich hingegen nicht mehr ganz Zeitgemäß ist, ist die Peak-Ladeleistung von 80kW. Im Schnitt lagen wir bei unseren Ladungen auch meist deutlich darunter. Das macht die Wartezeit an der Ladesäule zur Qual.

Fazit zum Kia Niro EV

Für alle die, die den Niro EV gerne im Alltag nutzen und wie ein guter EV-Fahrer lädt wenn er kann und nicht wenn er muss, ist der EV ein guter Einstieg in die Elektrowelt. Wer bei längeren Fahrten auf die Ladung warten muss, wird früher oder später keinen Spaß haben. Leider tröstet hier einen der Einstiegspreis von aktuell 45.690 Euro auch nicht über die fehlende Ladeleistung hinweg. Zum Vergleich: ein Tesla Model Y zum aktuellen Preis von 44.890 Euro lädt immer noch mit flotten 170kW Peak-Ladeleistung. Der Niro EV ist ein solides und gutes Auto, müsste in meinen Augen aber bei ca. 35.000 Euro Basispreis liegen.

Array

Den Kopf für die Zukunft öffnen – ohne das Vergangene zu vergessen. Neue Technologien bewerten und hinterfragen, Spaß- mit Sparfaktor vergleichen. Manchmal aber auch einfach ohne ersichtliche Logik dem Reiz der vier Räder verfallen…
1 Comments
  1. Kia Niro EV | itscarsome
    […] Der EV kommt mit einer 64,8 kWh Batterie und 150 kW (204 PS). Die Reichweite (kombiniert nach WLTP) wird mit 460 km angegeben. Den ausführlichen Fahrbericht zum Niro EV gibt es wie immer bei Kehre11. […]

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.