Es gibt Autos, bei denen man weiß: Dieses Fahrerlebnis vergisst man nie. Der neue Hyundai IONIQ 5 N gehört da nicht zwangsläufig auf den ersten Blick dazu. Einfach nur ein weiteres Elektroauto? Der Ioniq 5 N ist kein klassischer Sportwagen mit brüllendem V8, sondern man hat bei Hyundai ganz tief in die Trickkiste gegriffen und ein elektrisches Hochleistungsfahrzeug auf die Beine gestellt, das mit dem Feature N e-shift das Zeug hat, die E-Mobilität für immer zu verändern. Wir haben das Fahrzeug auf kurvigen Passstraßen rund um Meran in Südtirol getestet – und selten hat ein E-Auto so sehr nach „Fahrfreude“ geschrien wie dieser.
Erster Eindruck
Der IONIQ 5 N ist das erste vollelektrische Modell von Hyundai, das unter der sportlichen Submarke „N“ auf den Markt kommt – und das merkt man in jeder Sekunde. Es ist ein Fahrzeug für Menschen, die gerne selbst fahren. Die spüren wollen, was unter ihnen passiert. Und die mehr erwarten als nur leises Dahingleiten. Unser Eindruck nach mehreren Tagen in Südtirol: Das ist das emotionalste E-Auto, das wir je gefahren sind.
Der Blick von Außen: Design
Optisch hebt sich der IONIQ 5 N deutlich vom regulären IONIQ 5 ab. 21-Zoll-Schmiederäder mit Pirelli-P-Zero-Bereifung, aggressivere Front- und Heckpartie mit Luftleitelementen, ein flügelartiger Heckspoiler und Akzente in „Luminous Orange“ verleihen ihm eine dynamische Haltung. Innen fallen die N Sportsitze mit verstärktem Seitenhalt, ein neu gestaltetes Sportlenkrad mit den markanten N-Tasten und eine sportlich ausgelegte Mittelkonsole auf. Das Design unterstreicht: Hier geht es nicht um Vernunft – hier geht’s um Spass.
Technische Daten | |
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Grundpreis | 74.900,00 Euro |
Akku und Antrieb | 84-kWh-Batterie mit Allradantrieb mit N Drift Optimizer und variabler Drehmomentverteilung |
Systemleistung | 609 PS (mit N Grin Boost: 650 PS) |
Ladeleistung | bis zu 350 kW (10–80 % in 18 Minuten) |
Beschleunigung 0-100 km/h | 3,4 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 260 km/h |
Verbrauch | 448 km WLTP-Reichweite (real eher 300 km) |
Unsere Route
Für unseren Test stand uns eine der vielleicht schönsten Regionen Europas zur Verfügung: Südtirol rund um Meran. Vom milden Frühlingswetter verwöhnt, starteten wir unsere Haupttour mit einer Fahrt von Meran über Jenesien nach Bozen. Von dort aus nahmen wir Kurs auf den legendären Mendelpass – eine kurvige Straße, wie geschaffen für das, was der IONIQ 5 N am besten kann: präzise, dynamisch, elektrisierend durch die Kehren jagen. Die Rückfahrt führte uns über das ländliche Umland zurück nach Meran. Bereits bei der Anreise waren wir über den Jaufenpass gefahren – im April noch von Schneeresten gesäumt. Auch dort zeigte der IONIQ 5 N seine Allwettertauglichkeit – mit Traktion und souveränem Vortrieb auf teils nassen Straßen.
Fahreindruck
Der Hyundai IONIQ 5 N ist schnell – sehr schnell. Aber das allein wäre nichts Besonderes. Was ihn wirklich einzigartig macht, ist das Gefühl hinter dem Steuer. Und das hat einen Namen: N e-shift.
Dieses Feature simuliert Gangwechsel wie in einem echten Doppelkupplungsgetriebe – mit Zugkraftunterbrechung, akustischer Rückmeldung und Schaltwippen. In Kombination mit dem N Active Sound+, der wahlweise wie ein Turbobenziner, ein Konzeptfahrzeug oder sogar wie ein Jet klingt, entsteht ein emotionales Fahrerlebnis, das wir in einem Elektroauto bisher nicht für möglich gehalten hätten.
Man spürt wieder, was es heißt, selbst zu schalten. Jeder Kickdown, jedes Herausbeschleunigen aus einer Kehre wird zur Inszenierung – ganz besonders am Mendelpass, wo sich der IONIQ 5 N mit seinem perfekt abgestimmten Fahrwerk und präzisem N R-MDPS-Lenksystem als echter Kurvenräuber entpuppte.
Und dann ist da noch dieser Boost-Knopf: N Grin Boost. 10 Sekunden lang stehen volle 650 PS zur Verfügung – eine Art „Power-Up“, das den ohnehin schon explosiven Antritt nochmals verschärft. Der Name ist Programm: Wer dabei nicht grinst, fährt nicht richtig.
Natürlich hat all das seinen Preis: Der Spass beginnt bei 74.900 Euro und die reale Reichweite liegt bei sportlicher Fahrweise bei etwa 300 Kilometern. Aber ganz ehrlich? Wer 650 PS will, muss auch bereit sein, öfter zu laden.
Fazit
Der Hyundai IONIQ 5 N ist kein gewöhnliches Elektroauto – er ist ein Statement. Ein Gegenentwurf zur emotionslosen Effizienz, der beweist: E-Mobilität kann und wird Spaß machen. Dank Features wie N e-shift und N Active Sound+ gelingt Hyundai das Kunststück, Fahrfreude wieder spürbar zu machen – auch ohne Auspuff.
Für uns war der IONIQ 5 N nicht nur der beste IONIQ – es ist das beste E-Auto, das wir bisher gefahren sind. Wer sich nach Performance, Rückmeldung und echtem Fahrspaß sehnt, bekommt hier ein Auto, das die Spielregeln der Elektromobilität neu schreibt.